An
Herr Oberbürgermeister
Dirk Elbers
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 26. April 2012 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen:
Die Verwaltung wird beauftragt, Kampagnen und Konzepte zu entwickeln, die das Bewusstsein für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der gesamten Düsseldorfer Bevölkerung in allen Bereichen des täglichen Lebens verankert. Zu deren Erarbeitung sollten neben der Politik die Wohlfahrtsverbände, Betroffenenorganisationen und der Beirat für Menschen mit Behinderungen einbezogen werden.
Sachdarstellung
Zur Gleichberechtigung aller Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs gehört statt dem auf Fürsorge basierenden Ansatz der Integration von Menschen mit Behinderung der Ansatz der Inklusion, in dem Menschen mit Behinderung sowohl durch äußere Gegebenheiten wie auch durch innere Einstellungen eine vollständige und selbstständige Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht wird.
Der 8. Artikel „Bewusstseinsbildung“ der UN-Behindertenrechtskonventionen von 2009 benennt die Verpflichtung von Staaten „sofortige, wirksame und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um in der gesamten Gesellschaft, einschließlich auf der Ebene der Familien, das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern; […]“
Dass in der Landeshauptstadt Düsseldorf die Öffentlichkeit für dieses Bewusstsein letztlich nicht ausreichend sensibilisiert ist, zeigt sich in zwei Presseberichten der jüngsten Zeit . Ein Studium an der Heinrich-Heine-Universität wäre ohne die Unterstützung durch StudienassistentInnen nicht möglich, sogar der Besuch der Hörsäle und der Bibliothek ist ohne Hilfe nicht machbar [Presse Rheinische Post vom 22.02.2012].
Genauso können verschiedene kulturelle Institutionen von Menschen mit Behinderungen nur besucht werden, wenn ein großer Aufwand betrieben wird und Freunde oder Verwandte zur Unterstützung mitkommen [Presse Rheinische Post vom 14.03.2012]. Dies wird dem inklusiven Gedanken nicht gerecht.
Mit freundlichen Grüßen
Antonia Frey Susanne Ott Christoph Gormanns